Ramona Aurin-Stenzel
21 Jan
21Jan

Im Internet findet man oft Fake Profile, die nur auf eins aus sind: Geld und Vermögensaufbau! Oft führt der Weg dahin, Geld an die Betrüger zu zahlen. Versprochen wird u.a.: die große Liebe, eine lange Beziehung, Heirat, Sicherheit usw. Doch hinter den verlockenden Angeboten steckt häufig so genanntes Scamming.

Love-Scamming-Betrüger nutzen für ihre Betrugsmasche ein Fake-Bankkonto! 

Beim Love-Scamming spielen die Betrüger ihrem Online-Datingpartner die große Liebe vor. Sobald das Vertrauen gewonnen ist, täuschen sie eine Notlage vor und bitten ihre Opfer um Geld. 


Die Masche

Die Betrüger geben dem Opfer einen Zugang zu einem nicht existierenden Bankkonto, auf dem sich augenscheinlich eine hohe Geldsumme befindet. Angeblich haben sie derzeit keinen Zugriff auf ihr Vermögen, weshalb sie das Opfer um Geld bitten. Die erstellte Website der Bank sieht täuschend echt aus.  

Prävention

Wie soll ich mich aber verhalten, wenn ich den Traummann oder die Traumfrau über das Netz gefunden habe?  

Zunächst gilt: 

  • Wenn die unbekannte Person euch plötzlich um Geld bittet, kommt der Bitte auf keinen Fall nach! Denkt daran: Es sind FREMDE PERSONEN! Dies gilt auch dann, wenn ihr vorher Geld oder Geschenke erhalten habt. Hier kann Geldwäsche ins Spiel kommen! Sie nutzen die anfänglichen Geschenke auch als Vertrauensaufbau. 
  • Übermittelt niemals persönliche und sensible Daten (keine Ausweiskopien, Urkunden, Bankdaten usw.)!
  • Vertraut euch zunächst euch einer guten Freundin oder einem guten Freund an. Hört auf euer Bauchgefühl. 
  • Vertraut euch ebenfalls der Polizei an! 
  • Erstattet Anzeige wegen Betruges oder versuchten Betruges gegen Unbekannt bei Ihrer örtlichen Polizei! 

Formen des Scammings

Betrug mit vorgetäuschter Liebe:

Besonders perfide und für die Opfer mit hohem emotionalem Stress verbunden, ist das Love- oder Romance-Scamming. In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Scammer auf der Suche nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, euch das Geld aus der Tasche zu ziehen. Beispiel geben die virtuellen Partner vor, sie wären z.B. bei einer Geschäftsreise in Geldnot geraten oder brauchen Geld für wichtige Operationen für sich oder ihres Kindes oder eines Angehörigen. So sollen die ahnungslosen Opfer Geld überweisen. Und viele tun es auch, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon verliebt und erhoffen sich damit eine Beziehung. Aber im Gegenteil. Ihr macht euch dann vom Internet-Partner emotional abhängig

Ein kurzer Chat oder eine nette Mail von einem Unbekannten – das so genannte Love- oder Romance-Scamming fängt arglos an. Die Scammer suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat oder Facebook nach Opfern. Um sich beim potenziellen Opfer interessant zu machen, legen sich Romance-Scammer ungewöhnliche Lebensgeschichten zu – und sie hinterlassen immer einen seriösen Eindruck. 

Scamm-Männer geben sich als gut betuchte Ingenieure, Architekten, Ärzte oder Soldaten aus. Die vermeintlichen Fotos sind gestohlen. Meistens weiße Männer. Beim näheren Hinsehen erkennt man, dass die Fotos sehr aufgesetzt sind. Die Profile kaum mit Beiträgen bestückt. Keine Infos, keine Posts, einfach nur wenige Fotos. Man sieht keine Fotos von Familienangehörigen, kaum Freunde. Ein sehr gestelltes Profil. Hier sollte man auf jeden Fall schon Verdacht schöpfen. Und auch wenn dieser Mann vorgibt, in Amerika oder im europäischen Ausland zu leben, so sitzt er wahrscheinlich in Westafrika. Davon merken die Opfer allerdings nichts, denn diese Chat-Bekanntschaften sprechen perfekt Englisch oder benutzen kostspielige Übersetzungstools für ihre Mails.  

Scammer

Scammer sitzen meist in Afrika und bedienen sich Fake Identitäten und schreiben mit mehrere Opfern gleichzeitig.


Betrug mit falschen Geldversprechen

Zu einem der ältesten Tricks gehören E-Mails, die dem Empfänger eine Menge Geld versprechen – aus einer Erbschaft. Um an das gewünschte Geld zu kommen, werden allerdings zunächst viele tausend Euro für angebliche Gebühren fällig. Wenn das Opfer zahlt, brechen die Betrüger den Kontakt ab – das gezahlte Geld ist unwiederbringlich verloren. 


Vorgehen der Scammer 

Auf eine romantische Mail am Morgen folgt ein kurzes Telefonat, man chattest stundenlang. Bei den Gesprächen geht es nicht um Geld, sondern um den Beruf, die Familie sowie um Liebe und eine gemeinsame Zukunft. Wie eine Art Gehirnwäsche setzen diese Menschen sich sehr in Szene.

Plötzlich, wenn das Vertrauen erweckt wurde, die Opfer sich schon verleibt haben, fängt der eigentliche Prozess des Betruges an. Die Scammer müssen dringend geschäftlich oder aus familiären Gründen nach Westafrika. Dabei versprechen die Betrüger, dass sie ihre neue Liebe danach besuchen werden. Doch bevor oder kurz nachdem das Ticket nach Deutschland gebucht wird, gibt es Schwierigkeiten: Überfälle, ein Krankenhausaufenthalt nach einem Autounfall oder Probleme mit Kreditkarten. Die Opfer werden gebeten, per Bargeldtransfer Geld zu senden. Die Liebe wird in solchen Bettelmails immer stark hervorgehoben. Manchmal werden Opfer von einem „Arzt“, einem „Polizisten“ oder „Angehörigen“ kontaktiert, der noch mehr Druck auf das Opfer ausüben soll. Das geht oft so weit, dass die Scammer ihren Selbstmord ankündigen – nur um an das Geld zu kommen. 

Oft bitten sie ihre Opfer, ihnen Kopien von Pass und Reisepass zu schicken – mit der Erklärung, ein gemeinsames Konto eröffnen zu wollen. Damit versprechen Sie die Absicherung für die gemeinsame Zukunft. So können leicht Ausweise gefälscht werden. 

Inhalt der Mails: Scammer überhäufen ihre Opfer schon nach dem ersten Kontakt mit ellenlangen Briefen voller Liebesschwüre. An den Liebeserklärungen und Liebesbekundungen sind sie leicht zu erkennen. Aber es geht auch anders: Seriös wirkende Mails sollen das Interesse wecken. Oft wollen die Scammer alles über ihr Opfer wissen. Wichtig: Die Scammer bezeichnen ihre neuen Partner schon bald als "Ehemann" oder "Ehefrau" und schmieden Heiratspläne. 

So überprüft ihr eure Online-Bekanntschaft: Falls ihr ein Bild mitgeschickt bekommen habt, können ihr mithilfe der umgekehrten Bildersuche zusätzliche Informationen zu dem Bild erhalten. 


Was tun, wenn ich gescammt wurde?

Ignorieren: Geht nicht auf Forderungen des Scammers ein. Überweist auf keinen Fall Geld. Löst auch keine Schecks ein. Macht geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig. Sichern: Speichert alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf einem Speichermedium oder in der Cloud. Hebt Überweisungsbelege auf. Seid ihr dennoch unsicher, wenden euch an eure nächstgelegene Polizeidienststelle. Dort erfahrt ihr, was ihr konkret tun müsst, um alle Beweise sichern zu können. 

Hilfe holen: Erstattet Anzeige bei der Polizei. Blockieren: Brecht jeglichen Kontakt ab. Antworte nicht auf Mails oder Anrufe des Scammers.  

Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seid also immer misstrauisch bei Angeboten bei der Partnersuche. 


Wichtig: 


Im Internet findet ihr zudem gute Foren, wo andere Geschädigte sich zu dieser Masche austauschen. Wir übernehmen keine Gewährleistung zu den dortigen Inhalten: 

https://www.scambaiter-forum.info

http://www.scambaiter.info/scamdb

https://www.romancescambaiter.de 



© Ramona Aurin-Stenzel 21.01.2021 

https://ramona-aurin.de


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