Die Wut an sich ist eine impulsive und aggressive Emotion und wird häufig in einer Reaktion, durch eine als unangenehm empfundene Situation ausgelöst.
Wer kennt es nicht. Oftmals kommt es regelmäßig zum Streit, über ganz banale Dinge. Das kann daran liegen, dass einer der Partner eine Wut mit sich herumträgt. Gefühle, wie Wut und Ärger sind ein Teil unseres Lebens. Es ist wichtig, sie verstehen zu lernen und damit umzugehen. Man fühlt sich oftmals missverstanden und unverstanden.
Wut und Ärger sind aber auch Ventile für etwas, was im Unbewussten nicht verarbeitet wurde. Der Partner bekommt dann zumeist alles ab. Oft folgt eine Hilflosigkeit.
Was ich oft festgestellt habe, dass man öfter wütend auf dem Partner ist als auf andere Menschen. Der Grund liegt daran, dass die Beziehung zu unserem Partner intensiver ist. Wir kommen uns nahe, täglich. Leben im Alltag und können kaum Freiräume schaffen. Stress kann dies auch verstärken.
Jeder hat einen anderen Stress-Level. Einige verstehen den Partner falsch. Hier ist oftmals auch der Ton entscheidend. Wenn man über soziale Medien Kontakt hält, Nachrichten schreibt, kann man diesen „Ton“ in der Stimme natürlich nicht deuten. Hier zählt jedes geschriebene Wort. Häufig werden die Zeilen jedoch missverstanden. Somit baut sich Frust auf und man reagiert stur. Ungeschickte Formulierungen können zu einem Streit führen, welchen wir so nicht herbeigesehen haben. Man wird wütend und reagiert trotzig.
Wut wird allgemein sehr negativ bewertet, ist jedoch wichtig in der Weiterentwicklung unserer Persönlichkeit. Wir erkennen unserer differenzierten Persönlichkeiten und prägen somit die Selbstlosigkeit aus.
Also wenn du Wut und, Ärger Exaltation empfindest, fühle in dich hinein, setze Grenzen und vermeide für die Zukunft gewisse Reibepunkte. Das kannst du nur, wenn du dir und dem Partner unmissverständlich klar machst, dass Grenzen überschritten wurden und du verletzt bist.
„Ein Mensch sagt nur dann die Wahrheit, wenn er wütend ist.“
Graham Greene
Anzeichen für eine unterdrückte Wut:
Körperliche Anzeichen:
Es gibt 4 Phasen der Wut bei einem Streit
Signalphase
Streit bahnt sich an. Nun steigt der Ärger. Deine Amygdala leitet an den Cortex weiter: Ich wurde gekränkt, mir ist Unrecht geschehen. Nun sucht man nach Erklärung und stellt eine körperliche Veränderung fest, wie z.B. dass man nicht mehr lächelt. Man fängt an zu zittern, hat feuchte Hände, man verkrampft. Der Partner merkt dies jedoch meist nicht.
Ausbruchsphase
Jetzt wird klar, was passiert. Eine Unruhe entsteht. Noradrenalin wird ausgeschüttet, das Herz beginnt zu rasen, der Atem wird schneller, der Blutdruck steigt, die Augen öffnen sich weiter.
Eskalation
Es bricht in einem aus. Man überschlägt sich mit Worten und der Miene. Man wird aggressiv und laut. Emotionen zu unterdrücken wird nicht mehr möglich sein. Der Partner bekommt diesen ganzen Ansturm der negativen Emotionen ab. Menschen mit sehr starken Gefühlen entwickeln unheimlich viel Energie in dieser Phase. Man bekommt einen Tunnelblick, wie ein Roboter, wie fremdgesteuert handelt man meist zum eigenen Nachteil. Unser Gehirn muss diesen Gefühlen Raum geben. Diese Gefühle sind ungefiltert - zwischen Reiz und Reaktion, ebenso zwischen den Synapsen – dort liegt die Unabhängigkeit.
Wie geht man nun damit um? Es weiter eskalieren lassen? Versuche ich mich zu beruhigen?
Ich kann nur einen Tipp geben: Es sollten beide Partner den gemeinsamen Ort verlassen. Vielleicht kann man sich im Vorfeld über ein bestimmtes Zeichen oder Wort verständigen. Beispiel. „NEIN – jetzt nicht! Lass uns bitte durchatmen.“ Oder: „STOPP, ich brauch einen Augenblick."
Nach einiger Zeit trifft man sich erneut. Dann sind Wut & Ärger etwas abgeflacht. Die Nerven entspannen sich und das Gehirn kann wieder klar denken. Dann sollte man achtsam und sachlich die Dinge auf den Grund zu gehen.
Das alles klingt viel leichter, als es in der Situation vielleicht empfunden wird. Deshalb ist es wichtig, dies immer wieder zu trainieren:
Entwicklung von Bewusstsein und Achtsamkeit!
WICHTIG ist es für die Zukunft: Die Emotionen des Partners richtig lesen zu können.
REDEN ist ebenso relevant. Eigentlich das Einzige, was uns stärkt und hilft den Partner zu verstehen, um evtl. Wutausbrüche zu vermeiden. Dies geschieht natürlich nicht von heute auf morgen. Durch Kompromisse, Kommunikation und Respekt werden sich Wut und Ärger weniger Raum suchen.
FAZIT: Ärger, Zorn oder Wut gehören zum Leben dazu. Wenn dies jedoch zum Alltag gehört, sollte man sich irgendwann über die Beziehung klar werden, ob es noch Sinn macht, sich das täglich anzutun. 😉
Wut bringt dir auch Klarheit und zeigt die ungeschminkte Wahrheit auf.
Eure Ramona
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